Cremers Auswertung und Planerstellung ist ein vermessungstechnisches CAD-Programm, das alle Bereiche der Ingenieurvermessung und des Tiefbaus abdeckt:
Schnittstellen zu allen gängigen Datenformaten runden das Produkt ab.
CAPLAN bietet in der Grundlizenz einen optimierten Projektspeicher für alle Berechnungen sowie eine Planausgabe für Lagepläne und Profile. Die Grundlizenz kann mit Erweiterungslizenzen individuell ausgebaut werden, so dass CAPLAN alle Ihre Vermessungsaufgaben löst. Folgende Module bieten wir an:
Der Projektspeicher enthält in der Regel Punkte und Linien. Darüber hinaus werden Achsen, Profile, Messwerte und 3D-Objekte gespeichert. Auch komplexe Objekte, wie ein Netz für die Ausgleichung oder ein DGM, finden Ihren Platz im Projektspeicher. Das Projekt präsentiert sich in drei Fenstern: Eine Punktliste, eine Übersicht und eine 2D-Detailansicht. Für spezielle Ansichten - (z. B. Achsgradiente, Schnitte, Profile usw.) steht das Planfenster zur Verfügung. Die Linien führen immer über vorhandene Punkte und werden somit bei einer Verschiebung oder Transformation der Punkte mitgezogen. Da die Punkte mit einer Höhe versehen werden können, stehen diese Z-Koordinaten auch den Linien zur Verfügung. Punkte und Linien dienen als Grundlage für individuell ausgestaltete Bestandpläne.
Das Datenmanagement und die Gestaltungsmöglichkeiten im Planfenster bieten alles, was ein einfaches CAD-System im Dienst der Vermessung erfüllen sollte: Durchgängige Layerstruktur für alle Zeichenelemente sowie frei definierbare Symbole, die auch von DXFDatei geladen werden können.
Ein Plan ist in der Regel das sichtbare Dokument der vermessungstechnischen Leistung. Während das Projekt nur standardisiert dargestellt wird, erlauben der Übergang in einen Plan und die Plangestaltung praktisch alles, was der Benutzer sehen will, von freien Textzusätzen mit automatischen Zuordnungslinien bis zur Schraffur von Gebäuden oder Böschungen und der Füllung beliebiger Flächen. Bereits existierende Planunterlagen, Orthophotos, Satellitenbilder oder Web Map Services (WMS) bieten einen georeferenzierten Hintergrund. Nützliche Konstruktionen in Verbindung mit Fangfunktionen ermöglichen die schnelle Vervollständigung der Pläne. Eine Reihe von Bemaßungsfunktionen sorgt für die zahlenmäßige Aufbereitung aller Plandaten, wobei eine Korrektion der Maße in den Messhorizont auf Grund des eingestellten Koordinatensystems möglich ist. Zur Abgabe kann jeder Plan mit einem DIN-gerechten Rahmen, einem Stempelfeld und weiteren Angaben (Legende, Koordinatengitter usw.) ausgestattet werden. Jeder Plan kann auf Drucker, Plotter oder PDF-Datei ausgegeben werden.
Das Digitale Geländemodell (DGM) erlaubt die Berechnung mehrerer Trassierungsvarianten ohne erneute Datenerhebung. Für CAPLAN spielt es keine Rolle, ob die Daten zu Fuß (tachymetrisch oder mit GNSS), mit dem Schiff (per Echolot) oder aus der Luft (photogrammetrisch oder mittels Airborne Laser Scanning) gewonnen werden. Mehrere 100 000 Punkte können zügig zu einem Dreiecksnetz (TIN) vermascht werden, wobei die speziellen Ansichten (Höhenlinien, Höhenstufen und Neigungsschatten) Datenfehler klar hervortreten lassen. Dank der lokalen Bearbeitungsfunktionen werden Fehler in Sekundenschnelle behoben und das korrigierte Ergebnis erscheint unmittelbar. Eine weitergehende visuelle Kontrolle bietet die räumliche Darstellung des DGM im Programmsystem VIS-All® unseres Partners Software-Service John GmbH (www.john-software.de). Durch Verschneidung zweier DGM werden Auf- und Abtragsmengen (aus Prismen nach REB VB 22.013) ermittelt, die in einem Differenzmodell nicht nur anschaulich, sondern auch nachmessbar dargestellt werden.
Falls der Auftraggeber den Nachweis der Mengen zwischen Begrenzungslinien (nach REB VB 21.013) fordert, sind die Abrechnungsgebiete in Form von Querprofilen mit mehreren Horizonten zusammenzustellen. Die Mengenberechnung wird durch eine Folge von gezeichneten Querprofilen und durch ein ausführliches Protokoll nachgewiesen. Ist die Situation in den Querprofilen sehr komplex, dann können die Querschnittsflächen in den einzelnen Stationen als Umringe für die Mengenberechnung aus Querprofilen (Elling nach REB VB 21.003) erfasst werden. Auch eine Oberflächenberechnung aus Querprofilen (nach REB VB 21.033) steht zur Verfügung.
Die Geometrie der Profile bezieht sich immer auf eine Achse. Im Normalfall wird die Achse vom Auftraggeber fertig berechnet vorgegeben. Laden und Speichern von Achsen in unterschiedlichen Formaten ist genauso möglich wie eine manuelle Eingabe.
Neben der Erzeugung von Achsen aus Polylinien sind die Auflotung von Punkten (Zwangspunktberechnung) und die Berechnung von Punkten aus achsbezogenen Koordinaten wichtige Werkzeuge im Straßen- und Tunnelbau, die auch eine strenge räumliche Betrachtung ermöglichen.
Im Rahmen der Massenberechnung aus Profilen sind bei Verkehrswegen eine Fülle von Positionen zu berechnen, die sich aus dem Aufbau des Untergrundes und des Planums ergeben. Die konstruktive Bearbeitung von Querprofilen direkt im Planfenster ist eines der herausragenden Merkmale von CAPLAN.
Der Profilaufbau wird aus einem Regelquerschnitt übernommen, in dem alle Profillinien (Horizonte und Elling-Linien) bereits vordefiniert sind. Oder die Fahrbahn im Profil wird aus einem Deckenbuch ermittelt, das über Spurbreiten und Querneigungen die Fahrbahnoberfläche darstellt. Davon ausgehend konstruieren und vervollständigen Sie den Aufbau und beziehen auch das Urgelände mit ein.
Bei allen Messdaten-Auswertungen zieht CAPLAN den menschlichen Irrtum als Möglichkeit in Betracht. Dies kommt nirgends so klar zum Vorschein wie bei der Tachymeterauswertung, wo vor allem mit Punktverwechslungen gerechnet werden muss. Ingenieure wissen die automatischen Kontrollen zu schätzen, die in allen Phasen der Auswertung angewendet werden und eine möglichst frühzeitige Fehlererkennung gewährleisten.
Das Modul DIRAUS wertet die Rohdaten des Instruments aus. Standpunktkontrollen und der abschließende Hin-Rück-Vergleich bieten eine erste Gelegenheit zum Aufdecken von Punktverwechslungen. Das Ergebnis sind Polardaten für die weiteren Berechnungen.
Für höchste Ansprüche werden Neupunkte in zwei Stufen berechnet: Die Erstberechnung ermittelt bestmögliche Näherungskoordinaten, wobei spezielle Algorithmen grobe Fehler unwirksam machen und erstaunlich stabile Resultate liefern. In der zweiten Stufe werden exakte Koordinaten durch Ausgleichung bestimmt.
Herausragend im Modul GPUNKT ist die weitgehend automatisch ablaufende Bestimmung von Neupunkten im Punktstapel. Darüber hinaus steht die ganze Palette grundlegender Vermessungsaufgaben zur Verfügung. Spezielle Aufgaben im Raum können über die 3D-Objekte gelöst werden.
Mit dem Modul NETZ1L erfolgen der Aufbau und die Ausgleichung des Lagenetzes, wobei alle Varianten, vom freien bis zum zwangsweise gelagerten Netz, möglich sind. Neben der Planung von Netzen steht auch eine Durchschlagprognose für Tunnelnetze zur Verfügung.
Wenn es um präzise Höhenübertragungen geht, ist das Nivellement immer noch die erste Wahl unter den konkurrierenden Messmethoden. Die Verfahren reichen von der einfachen Profilaufnahme mit einem Baunivellier über Präzisionsnivellements mit barcodegeteilten Invarlatten bis hin zu Nivellements erster Ordnung in der Landesvermessung.
Mit dem Modul NIVAUS übernehmen Sie die Daten aller gängigen digitalen Nivelliere. In Verbindung mit gegebenen Anschlusshöhen werden automatisch Linienzüge und Schleifen zusammengestellt, deren Abschlussfehler verteilt werden. Zur Vorbereitung der Ebenheitskontrolle nach DIN 18202 können die nivellierten Punkte in ein vorgegebenes Raster platziert werden.
Für zuverlässigste Höhenberechnungen empfiehlt sich das Modul NETZ1H, das eine Netzausgleichung unter verschiedenen Anschlussbedingungen (frei, dynamisch und endgültig) erlaubt. Für Präzisionsnetze der höchsten Ordnung werden die Höhenunterschiede reduziert.
Durch den weltweiten Zusammenschluss aller Landesvermessungen unter dem gemeinsamen Dach von WGS / ETRS89 ergeben sich zahlreiche neue Aufgaben, die mit dem Modul KOTRAN gelöst werden können. Ältere Koordinatensysteme können nur näherungsweise durch eine konforme 3D-Transformation in das neue System ETRS89 überführt werden. Bei höheren Genauigkeitsansprüchen müssen lokale Inhomogenitäten berücksichtigt werden, die in vielen Fällen durch den NTv2-Ansatz angenähert werden.
Die GNSS-Technik zeigt sich in Grundlagennetzen von ihrer stärksten Seite: Homogene und höchste Genauigkeit über das gesamte Projektgebiet bei vergleichsweise geringem Messaufwand. Hier treffen sich Ökonomie und Präzision in einer bemerkenswerten Synthese.
Das Modul NETZ1R erweitert die Ausgleichung in Lage und Höhe. Durch die kombinierte Ausgleichung im Raum gelingt es, bereits prozessierte GNSS-Basislinien gemeinsam mit klassischen Beobachtungen (von Tachymetrie und Nivellement) mit dem Gewicht ihrer jeweiligen Genauigkeit in einem einzigen hybriden Raumnetz zu integrieren.
Bauwerkskontrollen in Lage und Höhe werden durch eine Nullmessung und Folgebeobachtungen in regelmäßigen Zeitabständen durchgeführt. Ganz gleich, ob es sich dabei um ein Grundlagennetz, um eine Hochbaukonstruktion oder um einen Damm handelt – immer wird das zu untersuchende Objekt durch ausreichend viele, möglichst langlebige Objektpunkte definiert, die in Bezug auf stabile Referenzpunkte bestimmt werden.
Viele Dokumentationen stützen sich auf einen direkten Vergleich von Koordinaten. Voraussetzung ist dabei, dass die Stabilität der Referenzpunkte sichergestellt ist und eine ausreichend genaue Koordinatenbestimmung in jeder Epoche durchgeführt wird. Dieser Epochenvergleich ist im Modul CAPLAN enthalten.
Die eigentliche Deformationsanalyse nach Pelzer mit dem Modul NETZ2X geht einen entscheidenden Schritt weiter und baut auf zwei bereits ausgeglichenen Netzen auf. Dabei werden alle beteiligten Punkte in Referenzpunkte und Objektpunkte eingeteilt, wobei die Referenzpunkte als stabil angenommen werden. Die Analyse bezieht die Untersuchung der Referenzpunkte auf Stabilität mit ein und bewertet einen nicht stabilen Referenzpunkt wie einen Objektpunkt.